Fünf Fragen zur Zukunft der Medien mit Pepe Cerezo – Digital Strategist, Autor und Vorstandsmitglied
Was sind die interessantesten Anwendungsfälle, die Sie kürzlich in Ihrem Arbeitsbereich erlebt haben, und warum?
Es gibt so viele gute Praktiken, die in den Redaktionen umgesetzt werden, dass es schwierig ist, eine auszuwählen. Besonders interessant finde ich diejenigen, die dazu beitragen, die Prozesse in den Redaktionen produktiver zu gestalten, sowie Anwendungen, die darauf abzielen, Synergien zwischen verschiedenen Medien zu schaffen. In diesem Zusammenhang möchte ich die Initiativen von Alayans hervorheben, einer Vereinigung lokaler Medien in Spanien, die KI nutzt, um gemeinsame Inhalte für jedes unterschiedliche Publikum anzupassen und zu personalisieren.
Welche Veränderungen durch den Einfluss von künstlicher Intelligenz konnten Sie in Ihrem Arbeitsbereich feststellen?
Wie ich bereits gelegentlich gesagt habe, handelt es sich hierbei um einen Paradigmenwechsel, da er das Herzstück der Wertschöpfungskette verändert. In meinem Fall als Berater muss ich die Formeln und Strategien finden, damit sich das Unternehmen an dieses neue Ökosystem anpassen kann. Daher ändert sich auch die Rolle von Beratern und externen Analysten.
Wie groß wird Ihrer Meinung nach der Einfluss von künstlicher Intelligenz auf Ihren Arbeitsbereich sein, und welche Merkmale hat dieser?
Die Art und Weise, wie gearbeitet wird, und die Art der Projekte verändern sich, da sich die Natur der Unternehmen, mit denen ich arbeite, verändert. Es geht nicht nur darum, digitale Fähigkeiten im Umgang mit KI zu vermitteln (was ebenfalls der Fall ist), sondern auch darum, bei der Strategieentwicklung, der Prozessimplementierung und dem organisatorischen Wandel zu helfen.
Welche Entwicklung in Ihrer Branche würden Sie sich wünschen? Wie könnten technologische Innovationen/künstliche Intelligenz dazu beitragen?
Wichtig ist, dass die Branche KI ganzheitlich integriert und die maximalen Vorteile daraus zieht, während die Risiken minimiert werden. Innerhalb der Strategie muss darauf geachtet werden, dass KI nicht zu einem Problem in Bezug auf Plagiate, Fehlinformationen, Halluzinationen usw. wird. Die Redakteure müssen die Organisationen bereits jetzt anpassen, um besseren Journalismus zu fördern. Wenn Verlage KI nur als Mittel zur Kosteneinsparung betrachten und ihre Teams entsprechend schwächen, kann das erheblichen Schaden verursachen.
Welche Risiken und/oder Bedrohungen sehen Sie, die mit der technologischen Entwicklung einhergehen?
Die Risiken sind vielfältig, sowohl auf strategischer Ebene als auch mittel- und langfristig, wenn Inhalte auf Plattformen übertragen werden, um deren Modelle zu trainieren, ohne angemessene Vergütung (nicht nur wirtschaftlich, sondern auch im Hinblick auf Wissensaustausch und Kontrolle). Ein weiteres großes Risiko ist der Missbrauch ohne angemessene menschliche Aufsicht, was zu Fehlinformationen, Halluzinationen, Nichteinhaltung von Urheberrechten, Plagiaten usw. führen kann.
Pepe ist Digital mit über 16 Jahren Erfahrung in digitalem Journalismus, Medien und Geschäftsmodellen. Seit 2015 leitet er Evoca Media, das sich auf digitale Kommunikation und Medientransformation konzentriert. Er gründete Digital Journey, einen Think Tank zur digitalen Gesellschaft, und ist Autor von Medios Líquidos und Los Medios ante los Modelos de Suscripción. Kürzlich veröffentlichte er Deconstruyendo los Medios. Pepe ist zudem Coach für das Table Stakes Programm von WAN IFRA und das Facebook Accelerator Programm und ist Mitglied im Vorstand von Programmatic Spain.
This interview is part of PANTA Experts where we interview diverse experts in the media industry and beyond. Interviewer: Jan Kersling (PANTA RHAI).
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